Zivil | |
[1] selten: Bereich der Gesellschaft, des Lebens beziehungsweise Teil der Bevölkerung, der nicht zum Militär gehört | |
[2] im Privat- beziehungsweise Zivilleben getragene Kleidung; bürgerliche (zivile), nicht dienstliche Kleidung | |
[3] {{schweiz., :}} rechtlicher Status einer Person in Bezug darauf, ob sie ledig, verheiratet, verwitwet oder geschieden ist | |
[1] „Links die Herren Offiziere waren, wie Diederich feststellte, durch ihre ins Blut übergegangen Disziplin befähigt, sich und ihre Damen ohne fremde Hilfe einzurichten; alle Strenge der polizeilichen Überwachung war nach rechts verlegt, wo das Zivil sich um die Sitze balgte.“ | |
[1] „Auf der Offizierstribüne litt selbstverständlich die Haltung nicht im geringsten, beim Zivil machte sich immerhin eine gewisse Unruhe bemerklich.“ | |
[1] „Manche spielen mit, manche grinsen darüber oder zucken die Achseln; man spielt ja auch, denkt der laufende Mann, mit ihnen Heer im Kriege, während sie doch nur noch verhaftetes Zivil sind, beschlagnahmtes Volk, zu Kriegsdiensten gepreßt von den herrschenden Klassen, den Fürsten, Fabrikherren, Beamten, Berufsoffizieren, Junkern, Bankleuten, Oberlehrern, Pastoren, Zeitungsschreibern und ihren Weibern, ihrem Anhang.“ | |
[1] „Gerade fuhr ein Zug, besetzt mit deutschen Soldaten, ein. Kein Platz für Zivil.“ | |
[1] „Nach dem Willen des Führers und der Partei war das Volk vollständig nach militaristischen Grundsätzen organisiert, es wurde gewissermaßen im Ganzen aus dem verachteten Stand des Zivils zum Soldatischen befördert.“ | |
[1] „In Zivil war er Fotograf.“ | |
[1] „Aber ein Artilleriebeschuss auf Gaza wäre inakzeptabel, weil dabei vor allem das Zivil Gazas getroffen würde.“ | |
[2] „Ich hatte am folgenden Nachmittag keinen Dienst und zog mir Zivil an, um bei dem schönen Wetter etwas spazieren zu gehen.“ | |
[2] „Bei unserem Polizeirevier holte ich einen Kriminalbeamten in Zivil ab, dessen Aufgabe es war, Brummers Heimkehr zu sichern.“ | |
[2] „Ständig klappten die Türen, immer kamen und gingen Beamte in Zivil, in Uniform.“ | |
[2] „Die gleißenden Uniformen des Vergnügens und die Schultern und Schenkel und überirdischen Gesichter: der eine Uhrenschlag hatte sie alle gefressen, jetzt eilten sie, unterschiedslos, in hartem Zivil, auseinander.“ | |
[2] „Und selbst ein Soldat, der den ganzen Grundwehrdienst von 15 Monaten abgeleistet hat, muß, wenn er denn hernach vor seiner ersten Einberufung zu einer Wehrübung als Verweigerer anerkannt wird, noch fünf Monate in Zivil nachdienen, damit er die ‚lästige Alternative‘ erfüllt.“ | |
[2] „Der Arzt kam schnell, ein hochgewachsener und gutaussehender Mittvierziger; er maß ebenfalls den Blutdruck, hörte das Herz ab, gab mir ein Medikament (nachdem er das von mir mitgeführte als »wahrscheinlich schon zu alt« abgewiesen hatte), verordnete Ruhe und setzte sich danach an den für ihn neu gedeckten Frühstückstisch zu fröhlicher Unterhaltung mit dem Hausherrn (der jetzt ein abgenutztes Zivil trug) und der Pani Helena.“ | |
[2] „Nur die Machtfaktoren sind umgewichtet; statt des (Räuber-) Zivils der korrupten Oligarchen bestimmen die Uniformen das Bild.“ | |
[2] „Mittlerweile gab es kaum noch gesunde junge Männer, die nicht in Uniform herumliefen, so daß ich jetzt erst recht auffiel, weil ich Zivil trug, was mich um so befangener machte.“ | |
[3] Beim Verhör hatten sie ihr Zivil anzugeben. | |
[3] Nach ihrem Zivil befragt, hob sie – genervten Blickes – die Hand vor das Gesicht ihres Visavis und streckte den beringten Ringfinger heraus ohne ein Wort zu verlieren. | |
Adjektiv: | |
[1] bürgerlich, unmilitärisch (regional: | |
[2] günstig, akzeptabel (regional: | |
[3] öffentlich, die Gemeinschaft der Bürger betreffend | |
[1] Die Zivile Verteidigung hat in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall die Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung zur Aufgabe. | |
[2] Geh doch mal zum Discounter, die haben zivile Preise. | |
[3] Neben den Persönlichkeitsrechten bilden die politischen Rechte und die zivilen oder Bürgerrechte eine zweite Gruppe. | |